Gut zu hören

Die Band "Alle Achtung" im Interview über ihren neuen Song und ihre Lieblingsgeräusche.

Gut zu hören

Die Band "Alle Achtung" im Interview über ihren neuen Song und ihre Lieblingsgeräusche.

© Carina Antl

Stani, Max, Patrick, Robi und Romina: Das sind die Köpfe hinter „Alle Achtung“, die im Sommer 2020 mit „Marie“ den Sommerhit des Jahres lieferten. Nun sind die 5 Musiker aus der Region Graz mit ihrer neuen Single „Sono il destino“ wieder da – und haben mit uns über Musik und unliebsame Geräusche geplaudert.

Wann ist ein Song ein guter Song?
Patrick: Ein guter Song sorgt von der ersten Sekunde an für Begeisterung. Er muss etwas Neues darstellen, etwas, bei dem man sich denkt: Das wollte ich immer schon einmal hören. Er muss so gut sein, dass man nach dem 2. Refrain nicht mehr erwarten kann, dass der 3. kommt und man gleich mitsingen kann.
Max: Wichtig ist auch eine simple Melodie, nicht zu komplex. Und der Song muss aus der Reihe tanzen.
Stani: Wie bei Marie: Dieser Song lässt sich nicht ganz zuordnen, er erzählt eine lustige Geschichte, ist es ein Schlager, ist es Pop … Man kann den Song nicht einordnen, weil er so viele Aspekte hat, und das macht ihn so interessant.

Stichwort witzig und positiv: Ist es generell einfacher, schnelle, lustige Songs zu schreiben als langsame, melancholische?
Max: Also mit ruhigen Songs tun wir uns tatsächlich gerade etwas schwer.
Stani: Das hängt auch immer von unserer aktuellen Stimmung ab, und die ist eben meistens positiv.
Patrick: Es wird natürlich auch wieder Balladen geben. Aber die schnellen Songs machen ja auch live viel mehr Spaß.
Robi: Wir stellen uns oft beim Schreiben schon vor, wie es dann werden wird, wenn wir den Song vor 10.000 Leuten spielen.

Da habt ihr aber echt Pech gehabt: 2020 habt ihr den Sommerhit des Jahres und dann gibt es wegen Corona keine Konzerte und kein Publikum.
Patrick: Ja, das war sehr traurig. Wir haben zwar ein paar Konzerte gespielt, aber wegen der Abstandsregeln waren da immer nur sehr wenige Leute in Locations, die für 2.000 Personen oder mehr gemacht sind.
Stani: Es gibt zwar Live-Streams, aber da schauen die Leute nicht so wirklich zu und für uns ist es auch etwas anderes, weil wir die Leute nicht sehen können. Wir wissen ja eigentlich gar nicht, wer zu unseren Konzerten kommen würde – sind das eher junge Menschen oder eher ältere? Wir können nur raten und vermuten, dass es bunt gemischt sein wird.

Euer neuer Song „Sono il destino“ ist am 26. Februar erschienen. Wird er so erfolgreich wie „Marie“ werden?
Patrick: Davon gehen wir aus! Wir denken positiv!
Max: Wir wollten kein zweites „Marie“ schreiben, aber es war uns wichtig, dass man unsere Band und unseren Sound erkennt. Es ist dann oft schwer, selbst einzuschätzen, ob ein Song gut ankommen wird, weil man ihn ja schon unzählige Male gehört hat, bevor er veröffentlicht wird. Aber das Feedback für „Sono il destino“ ist ganz gut.

Was ist mit „Sono il destino“ gemeint?
Stani: Übersetzt bedeutet das: „Ich bin das Schicksal“. Es geht um eine geheimnisvolle Frau, die plötzlich vor der Tür steht und die das Schicksal verkörpert. Sie bleibt dann und geht einfach nicht mehr weg, also man muss lernen, mit dem Schicksal zu leben. Romina, unsere Bassistin, ist aus Sizilien, also hat auch die Verbindung mit dem italienischen Titel gepasst. Sie lernt uns italienisch und wir ihr steirisch.
Romina: Ja, ich lerne zuerst steirisch und dann erst deutsch.

Noch kurz zum Thema Geräusche: Welche Geräusche hört ihr besonders gern – und welche überhaupt nicht?
Patrick: Ich liebe es, die Stimme meiner zweijährigen Tochter zu hören. Sogar wenn sie schreit, ist es irgendwie schön, weil sie da ist und ich weiß, dass sie zu mir gehört. Was ich gar nicht mag, ist das Geräusch, wenn man beim Essen mit dem Messer über den Teller kratzt.
Robi: Ich mag das entspannende Geräusch von Meeresrauschen, darauf muss man derzeit ja leider verzichten. Und was ich nicht mag: quietschende Kreide an der Tafel.
Max: Mir geht das Meer auch ziemlich ab. Und was ich sonst noch gerne höre, ist Vogelgezwitscher im Wald. Was ich dagegen gar nicht aushalte, sind Rückkoppelungen, die pfeifen ziemlich laut.
Romina: Mein Lieblingsgeräusch ist das der Kaffeemaschine. Und worauf ich verzichten könnte, ist mein Tinnitus.
Stani: Meine Frau hat ziemlich viele Vogelhäuser aufgehängt und da kommen immer eine Menge Vögel, die interessanterweise dann meist gleichzeitig zu trällern beginnen. Ich mag dieses Durcheinander an verschiedensten Vogelstimmen. Umgekehrt finde ich es schade, dass man meistens von überall, egal wo man sich befindet, Autolärm hören kann.

 

© Carina Antl