Marillenblüte vom Marillen-Hof in Krumegg bei Graz

Die süße Seite der Sonne

Ein Blick ins Leben von Josef Sonnleitner vom Marillen-Hof in St. Marein bei Graz.

Die süße Seite der Sonne

Ein Blick ins Leben von Josef Sonnleitner vom Marillen-Hof in St. Marein bei Graz.

Marillenblüte vom Marillen-Hof in Krumegg bei Graz

Heimische Marillen sind nur im Juli und August erhältlich – doch selbst dann sind sie oft eine Enttäuschung. Josef Sonnleitner hat vor rund 20 Jahren festgestellt, dass die Nachfrage nach reifen Marillen größer ist als das Angebot. Kurzerhand hat er begonnen, mit Marillensorten und Marillenanbau zu experimentieren. Inzwischen bewirtschaftet er über 4 ha mit rund 5.000 Marillenbäumen in seiner Heimat Krumegg und im Burgenland.

Unerwartete Herausforderungen
Wer nun denkt, dass die Bäumchen ohnehin die meiste Arbeit bis zum Tag der Ernte von selbst erledigen, irrt aber: Ganz so einfach ist der Alltag der Familie Sonnleitner dann doch wieder nicht. Denn Marillenbäume neigen dazu, spontan dahinzuscheiden. Josef Sonnleitner erzählt: „Jedes Jahr sterben etwa 5 bis 6 % aller Bäume ab – die müssen natürlich immer alle nachgepflanzt werden, damit die Anlagen schön bleiben.“ Die Gründe dafür sind vielfältig: Frost spielt dabei eine große Rolle, aber auch andere Faktoren wie der Boden und die Nährstoffversorgung, bakterielle Infektionen oder Schädlinge wie der Ungleiche Holzbohrer führen dazu, dass die Bäume den Geist aufgeben können. „Jeder abgestorbene Baum muss genau untersucht werden, um die Ursachen herauszufinden“, so Sonnleitner – und auch das nimmt viel Zeit in Anspruch.

Zu viel oder zu wenig
Nicht nur zur Erntezeit wird übrigens fleißig gepflückt: Schon zuvor ist es manchmal notwendig, die Früchte händisch auszudünnen. Trägt der Baum zu viele Marillen, stresst ihn das nämlich – und auch das kann zu seinem Ableben oder zumindest zu einer sehr schwachen Ernte im kommenden Jahr führen. Das richtige Blatt-zu-Frucht-Verhältnis liegt bei 20:1, sprich: Für jede Marille am Baum sollten etwa 20 Blätter am Baum zu finden sein. Nicht zuletzt erfordert auch die Ernte viel Ausdauer: „Pro Baum sind schon 3 bis 4 Ernte-Durchgänge nötig, da nicht alle Marillen gleichzeitig reif werden und immer nur die wirklich reifen, süßen Früchte geerntet werden“, so Sonnleitner. Erhältlich sind die orangen Sommerboten im Ab-Hof-Verkauf der Familie Sonnleitner, wo auch Marillennektar, Marillenbrand, eine süß-scharfe Marillen-Barbecue-Sauce sowie Marillensenf angeboten werden.

http://www.marillen-hof.at/

 

Eine reife Marille muss auf einer Seite rötlich gefärbt sein - dann weiß man, dass sie in der Sonne gereift ist!

Josef Sonnleitner, Marillen-Hof Krumegg