BürgerInnen-Forum in der Frutura Gemüsewelt

Kann man mit Lebensmitteln das Klima retten? Diese Frage wurde beim BürgerInnen Forum Europa in der Frutura Thermal Gemüsewelt diskutiert.

BürgerInnen-Forum in der Frutura Gemüsewelt

Kann man mit Lebensmitteln das Klima retten? Diese Frage wurde beim BürgerInnen Forum Europa in der Frutura Thermal Gemüsewelt diskutiert.

Die Frutura Thermal Gemüsewelt in Bad Blumau ist ein Vorzeigeprojekt, was nachhaltigen Gemüseanbau betrifft. Sie war also die perfekte Kulisse für das BürgerInnen Forum Europa, bei dem Othmar Karas (Vizepräsident des EU-Parlaments), Magnus Brunner (Staatssekretär), Eva Glawischnig-Piesczek (Nachhaltigkeitsberaterin), Christoph Holzer (Geschäftsführer SPAR Steiermark) und Manfred Hohensinner (Frutura-Eigentümer) über Umwelt, Wirtschaft und Klima diskutierten.

© Philip Platzer

Großes Thema war dabei die CO2-Neutralität, die Österreich bereits im Jahr 2040 erreichen möchte. Einen wesentlichen Beitrag dazu sollen regional produzierte Lebensmittel leisten. Die Voraussetzung: In der Bevölkerung muss auch das Bewusstsein für diese Lebensmittel vorhanden sein. Manfred Hohensinner, Eigentümer der Frutura, betonte: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen und ein regionales Ökosystem schaffen."

Alles, was gut schmeckt, schmeißt man nicht weg. Qualität ist das wirksamste Mittel gegen Lebensmittelverschwendung. Dieses Verständnis müssen wir vor allem in die urbanen Räume bringen.

Manfred Hohensinner, Frutura-Eigentümer

Ein großes Ziel sei auch, den Menschen den Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und Lebensqualität näherzubringen. Immer nur die billigsten Produkte einzukaufen, zerstöre den eigenen Lebensraum, warnte Christoph Holzer, Geschäftsführer SPAR Steiermark und Südburgenland. Um die Klimaziele zu erreichen, sei eben auch die Mithilfe der Bevölkerung gefragt. So plädierte auch Eva Glawischnig-Piesczek darauf, sich dem Klima zuliebe in Verzicht zu üben und etwa auf Fernreisen zu verzichten. Ob man dies mit Regeln und Verboten durchsetzen könne, darüber war sich die Diskussionsrunde uneinig. 

Wir leben in einer Gesellschaft, die im Regelfall den Status quo gegen die Veränderung verteidigt. 

Othmar Karas, Vizepräsident des EU-Parlaments

Auf jeden Fall seien innovative Technologien nötig, um die Klimaziele zu erreichen, wie Staatssekretär Magnus Brunner festhielt: „Wir kennen heute erst einen Teil der Technologien, die wir brauchen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Mit den derzeit vorhandenen Technologien werden wir es nicht schaffen." So wurde natürlich über den Ausbau der Elektromobilität, aber auch alternativer Antriebsformen wie Wasserstoff diskutiert.

So ging es im Gewächshaus heiß her – und auch die ganze Region soll bald im Zeichen des Klimaschutzes stehen. Denn die Region Fürstenfeld bzw. die Oststeiermark haben sich zum Ziel gesetzt, zu einer Lebensmusterregion Europas zu werden. Das heißt, dass man sich in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Alltagsleben vermehrt auf das Thema Klimaorientierung und eine entsprechende Forschung konzentrieren wird.

© Philip Platzer
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