Masterclass der Genüsse: Wie der Styrian Food Hub die Steiermark als Innovationsschmiede etabliert

Im Herbst versammeln sich zahlreiche Unternehmer, Innovatoren und Enthusiasten im „LISI“ (Lebensmittel Informations- und Servicezentrum) in Lebring, um die Zertifikatsverleihung der Masterclass des Styrian Food Hub 2024 zu feiern.

Masterclass der Genüsse: Wie der Styrian Food Hub die Steiermark als Innovationsschmiede etabliert

Im Herbst versammeln sich zahlreiche Unternehmer, Innovatoren und Enthusiasten im „LISI“ (Lebensmittel Informations- und Servicezentrum) in Lebring, um die Zertifikatsverleihung der Masterclass des Styrian Food Hub 2024 zu feiern.

Der in der Nähe des Veranstaltungsortes aufgewachsene Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), Christoph Ludwig, erinnert uns in seiner Eröffnungsrede an die tiefgreifende Krise, die die Gemeinde vor über zwei Jahrzehnten durch die Schließung eines großen Werks erlebt hat. Der Verlust von 700 Arbeitsplätzen hinterließ eine dunkle Wolke über der Region. Doch aus dieser Krise entstand ein bemerkenswerter Wandel: Lebring entwickelte sich zu einem florierenden Wirtschaftsstandort, in dem große Unternehmen sowie zahlreiche kleine und mittelständische Betriebe angesiedelt sind. Im Kontext der positiven Entwicklungen stellt er den „Styrian Food Hub“ vor, eine Initiative zur Förderung von Start-Ups und Unternehmen im Lebensmittelbereich. Sein Lob gilt insbesondere Susanne Urschler. Die Leiterin des Styrian Food Hub hat in den vergangenen drei Jahren entscheidend zur Etablierung des Netzwerks beigetragen. Es wurde deutlich, dass die Steiermark in Europa für ihren innovativen Ansatz Anerkennung findet und sogar europäische Regionen von den steirischen Erfolgen lernen möchten.

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Kreativität kennt keine Grenzen: Susanne Urschler und der Styrian Food Hub setzen neue Standards für Innovation!

Mit einem Lächeln und viel Enthusiasmus berichtet Susanne Urschler von den bemerkenswerten Fortschritten des Programms: 7,71 Millionen Euro an Fördergeldern und 346 unterstützte Projekte – ein klares Zeichen für die Innovationskraft der Region. Besonders beeindruckend war die Rückschau auf die Gründung des Styrian Food Hub. Trotz der Herausforderungen konnten in dieser Zeit 27 Fachveranstaltungen durchgeführt werden. Ihre Vision für die Masterclass, einen modularen Produktentwicklungs-Workshop zu schaffen, wurde mit Bravour umgesetzt. In nur sechs Monaten entwickelten die Teilnehmer acht innovative Produkte, die stolz präsentiert werden. Die Jury, die aus renommierten Persönlichkeiten der Branche wie u.a. Michael Feiertag, Geschäftsführer STG; Theresa Imre, Gründerin Markta; Katrin Hohensinner-Häupl, Geschäftsführerin Frutura besteht, hat die Aufgabe, die Produkte anhand von sechs durchdachten Kriterien zu bewerten, die den Fokus auf Innovation, Marktpotenzial und Nachhaltigkeit legen. Ein besonderer Moment ist der Vortrag von Viktoria Schnaderbeck, ehemalige Kapitänin des österreichischen Fußballnationalteams und erfolgreiche Unternehmerin. Ihre eindrucksvolle Geschichte über Höhen und Tiefen im Leistungssport lässt sich leicht auf die Herausforderungen der Produktentwicklung übertragen. Sie betont die Wichtigkeit von Reflexion und der Anerkennung kleiner Erfolge auf dem Weg zum großen Ziel. Sie hebt hervor, dass Erfolg eine Reise sei, die Zeit und Engagement erfordert. Ihre Einsichten über Rückschläge als Meilensteine des Erfolgs sind nicht nur inspirierend, sondern auch ermutigend für die Teilnehmer, die ihre eigenen Produkte entwickeln. Ihre Botschaft: „Erfolg definiert sich durch Höhen und Tiefen“, findet großen Anklang.

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Ein Blick auf die innovativen Projekte

Die acht präsentierten Produkte spiegeln die Kreativität und das Engagement der Teilnehmer wider. Von Barry, dem ersten steirischen Eistee auf Reisbasis, über fermentierte Snacks von Ferment Freude bis hin zur Revolutionierung der “poppigsten” Kürbiskerne – jedes Produkt erzählt eine eigene Geschichte.

Marry Icetea Dominik präsentiert Barry, den ersten steirischen Eistee auf Reisbasis, hergestellt aus hochwertigem Bruchreis und steirischen Zutaten. Er verfolgt die Philosophie, von zuckerhaltigen Softdrinks zu naturbelassenen Eistees überzugehen. Barry nutzt Upcycling, indem er aufgebrühte Teeblätter, Apfelschalen und -kerne verwendet. Mit bereits 12.000 ausgelieferten Flaschen und einer Listung bei Billa zeigt das Produkt vielversprechendes Marktwachstum.

Fermentery David Haider stellt seine gesundheitsbewussten, fermentierten Snacks vor. Der Fermentery-Gründer hebt hervor, dass viele verarbeitete Lebensmittel ungesund sind und präsentiert die fermentierten Linsen Cräcker als proteinreichen Snack aus regionalen Hülsenfrüchten. Die Produkte sind reich an Nährstoffen und Probiotika. Geplant ist die Online-Verfügbarkeit Ende 2024, mit großem Wachstumspotenzial im Markt für funktionelle Lebensmittel.

Ferment Freude Ferment Freunde identifiziert den Mangel an veganen Alternativen in der steirischen Küche und präsentiert den Käferbohnentempel. Dieses Produkt ist nussig und gesund, entwickelt durch Fermentation mit minimaler Verarbeitung und ohne chemische Zusätze. Der Verkauf startet Mitte Oktober in unterschiedlichen Packungsgrößen und ist vielseitig einsetzbar, sowohl als Hauptzutat als auch als Beilage zu Fleischgerichten.

Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl Lisa-Marie Masser präsentiert die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, die sich auf die Förderung der Qualität und Bekanntheit des steirischen Kürbiskernöls konzentriert. Neu in ihrem Portfolio ist die Steirerwurst, die ein Nebenprodukt der Ölproduktion nutzt. Ziel ist es, sowohl Fleisch- als auch vegetarische Varianten anzubieten, um breitere Märkte anzusprechen. Die Kooperation mit Robert Buchberger soll die Entwicklung der Wurst vorantreiben und die regionale Wertschöpfung stärken.

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GutBehütet Pilzmanufaktur Michaela Friedl, Diätologin und erfahrene Pilzexpertin, präsentiert ihre GutBehütet Pilzmanufaktur, wo Shiitake-Pilze zu hochwertigen Gourmet-Produkten verarbeitet werden. Ihr neuestes Produkt ist eine fermentierte Würzpaste, die aus den Stielen der Shiitake-Pilze und Koji hergestellt wird, um ein reines Umami-Erlebnis zu bieten. Diese pasteurisierte Würzpaste ist allergenfrei und hat eine gute Löslichkeit, wodurch sie besonders für ältere Menschen geeignet ist. Die Produkte sind im Einzelhandel als 120-Gramm-Gläser sowie in 500-Gramm-Beuteln erhältlich.

Steirerkraft Sophia Denifl präsentiert die Revolution im Snackbereich mit aufgepoppten Kürbiskernen von Steirerkraft. Diese neuartige Snack-Option wird durch eine innovative Technologie hergestellt, die die Kürbiskerne luftiger und leichter macht. Die Produkte sind reich an Proteinen, Ballaststoffen, Zink und Magnesium sowie Spermidin und zeichnen sich durch eine Haltbarkeit von mindestens 12 Monaten aus. Steirerkraft stärkt die regionale Landwirtschaft und plant, sowohl ungesalzene als auch gesalzene Varianten anzubieten. Der Vertrieb soll über einen Online-Shop und im Lebensmitteleinzelhandel ausgebaut werden, um den Trend der Snackification zu bedienen.

Beyond Mosauf Martina Galler und Andrea Gruber stellen den Beyond Mosauf vor, der hochwertige, lokal produzierte Lebensmittel bietet und als Begegnungsort fungiert. Das Angebot umfasst die Beyond Box für frisches Gemüse im Abo, die Beyond Box Plus mit Rezepten sowie Beyond to Go für gesunde Gemüseportionen. Die Beyond Labs fördern Lernen zu nachhaltigen, regenerativen Systemen. Mit innovativen Marktgärten reduzieren sie CO₂-Emissionen und stärken regionale Kooperationen, um eine pflanzenbasierte Ernährung zu ermöglichen und das Bewusstsein für Lebensmittelherkunft zu schärfen.

Fleischerei Mosshammer Franz Mosshammer stellt eine Revolution in der Verpackung von Fleisch vor. Sein Fokus liegt auf einer Glasverpackung, die ein Jahr ohne Kühlung haltbar ist. Mit über 30 Produkten, darunter auch vegane Optionen, setzt Mosshammer auf Qualität und Regionalität. Die Produkte werden direkt in der Fleischerei sowie über einen wachsenden Onlineshop vertrieben. Wichtig sind auch Partnerschaften mit regionalen Erzeugern. Durch den Einsatz von Kartoffelstärke sind die Produkte glutenfrei, und ein alternativer Deckel sorgt für verbesserte Haltbarkeit.

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Die Jury vergibt beeindruckende Preise an die Gewinner, die nicht nur neue Perspektiven eröffnen sollen, sondern auch die Möglichkeit bieten, die eigenen Produkte auf nationaler und internationaler Ebene zu präsentieren. Der erste Preis, eine Reise zur Gulfood 2025 in Dubai, wird sicherlich für Aufsehen sorgen.

Feierliche Zertifikatsverleihung: Ein Schritt in die Zukunft der Steiermark
Herr Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister Joachim Schnabel übernimmt die ehrenvolle Aufgabe der Überreichung der Zertifikate. In seinen einleitenden Worte würdigt er die beeindruckenden Entwicklungen in der Region, die sich in den letzten Jahren enorm gewandelt hat. Von ursprünglich 700 Arbeitsplätzen in Lebring ist die Zahl auf über 3.000 gestiegen, was das wirtschaftliche Wachstum eindrucksvoll belegt. Die Steiermark hat sich als eine der führenden Regionen in Europa etabliert, was Forschung und Entwicklung betrifft und hat auch auf Bundesebene eine Spitzenstellung erreicht. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist der Styrian Food Hub, der durch kontinuierliche Innovationskraft die Basis für zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg bildet. Ein weiteres Highlight des Events ist die Zertifikatsverleihung an die Teilnehmer der Masterclass 2024. Herr Schnabel ehrt die herausragenden Leistungen der Absolventen und ermutigt alle Anwesenden, weiterhin über das Normale hinaus zu gehen, um Arbeitsplätze zu schaffen und aktiv zur positiven Entwicklung der Steiermark beizutragen. Die feierliche Stimmung wird durch persönliche Anekdoten und Verweise auf erfolgreiche Unternehmer wie Steve Jobs unterstrichen. Letztlich wird betont, dass jeder Anwesende, ob Unternehmer oder Teilnehmer, ein Gewinner ist, der zur Innovationskraft der Region beiträgt. Es erklingt die Erfolgshymne “We are the Champions” – die Party ist eröffnet und lädt zu Networking und gemeinsamen Feiern ein. Alle freuen sich darauf, die köstlichen Produkte der Absolventen zu verkosten.

www.sfg.at