Art Date mit Tom Lohner

Die Grazer Kunsthistorikerin Eva Klein hat die neuen Werke des Künstlers Tom Lohner unter die Lupe genommen.

Art Date mit Tom Lohner

Die Grazer Kunsthistorikerin Eva Klein hat die neuen Werke des Künstlers Tom Lohner unter die Lupe genommen.

© Lupi Spuma

Um dem Auftakt der Rubrik Kunsteinblicke gerecht zu werden, habe ich niemand Geringeren als Tom Lohner in seinem Atelier besucht und ihm auf die Finger geschaut. Der Kapazunder der steirischen Kunstszene arbeitet gerade an seinem Werk „Joy“ – wie passend, denn Tom Lohner selbst strahlt wie die personifizierte Freude mit seinen Werken um die Wette. Der Vollblutkünstler lebt für seinen Beruf und das spürt man nicht nur im Gespräch mit ihm, das überträgt sich vor allem auch in seine Kunst. Beeinflusst vom Grafikdesign und der Werbesprache entwickelte der Künstler schon sehr früh seinen unverkennbaren Stil.

Disketten als Malgrund
Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es sich bei seiner aktuellen Serie, bei der die emotionalen Erinnerungen im Mittelpunkt stehen, nicht um ein Bild auf einer gewöhnlichen Leinwand handelt. Es handelt sich vielmehr um eine Ansammlung von Erinnerungsstücken – viele kleine Disketten, die aneinandergereiht die Grundlage für die Malerei bilden. Disketten als Inbegriff der Erinnerungen einer ganzen Generation. Und schon drängt sich mir die Frage auf, welche Erinnerungen der Freude, Lust und des Horrors – so die aktuellen Titel der Serie – auf den Disketten vor sich hin schlummern. Denn jede einzelne Diskette war tatsächlich im Gebrauch und ist auf der Rückseite mit dem Namen des ehemaligen Besitzers beschriftet. Ein vielschichtiges Sammelsurium an Emotionen und Erinnerungen, auf der die Malerei inhaltlich und technisch aufbaut.

Emotion pur!
Da sein aktuelles Werk gerade im Entstehen ist, zeigt mir der Künstler das zuvor fertig gestellte mit dem Titel „Lust“. Das 2 Meter große Werk besticht in gewohnter Ausdrucksstärke – ein echter Lohner!