Warme Luft, die nach Honig, Nektar und Pollen duftet – zumindest ich fühle mich bereits beim Gedanken daran schon etwas entspannter. Wie angenehm dieser Geruch tatsächlich sein kann, wissen Judit und Karl Klaindl vom Bienenhof Klaindl in Sinabelkirchen. Nachdem sie vor einigen Jahren einen Vortrag über Luft aus dem Bienenstock gehört hatten, war für sie klar: Sie wollen es Menschen ermöglichen, von der wohltuenden Bienenluft zu profitieren. Gesagt, getan: In ihrer Bienenhütte stehen 9 Bienenstöcke zur Verfügung, die erschnuppert werden können.
80.000 Entspannungshelferchen
Dies funktioniert über eine spezielle Atemmaske der Marke Beecura. Karl Klaindl erklärt: „Diese Maske wird über einen beheizten Schlauch mit einem unserer Bienenstöcke verbunden. Dazu gibt es einen Spezialdeckel, der am Bienenstock angebracht wird. Mehrere Filter im System verhindern, dass eine Biene in den Schlauch geraten kann.“ Dann wird die Luft aus dem Bienenstock ganz sanft angesaugt, sodass sich die fleißigen Tierchen nicht gestört fühlen. Die rund 60.000 bis 80.000 Bienen, die in einem Stock wohnen, erzeugen durch ihre Arbeit u. a. Propolis, ätherische Öle und Wachs. Genau diese Inhaltsstoffe sind es, die für eine angenehme Entspannung sorgen sollen. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass die Luft aus dem Bienenstock Atemwegserkrankungen und Pollenallergien lindern können. Kurioses Detail am Rande: „Jeder Bienenstock riecht anders, manche deutlich intensiver als andere“, so Judit Klaindl. Manche ihrer Kunden hätten deswegen regelrechte Lieblingsbienenstöcke.
Wer Interesse hat, sollte den Empfehlungen zufolge eine mehrtägige Bienenluft-Kur machen. Pro Tag wird dann eine halbe Stunde lang „inhaliert“. Jeder Kunde erhält zu Beginn eine Anwendebox, bestehend aus einer eigenen Maske, dem Ventil, dem Schlauch etc. „Die Box kostet 55 Euro und dann bieten wir eine 6-Tages-Kur um 99 Euro oder eine 12-Tages-Kur um 180 Euro an“, so Judit Klaindl. Kinder bis 16 Jahre zahlen nur den halben Preis. Und: Es stehen zwei Geräte zur Verfügung, sodass zwei Geschwister oder ein Elternteil mit Kind gleichzeitig die Bienenluft erleben können.
Voraussetzung für die Anwendung ist ein für Bienen nicht zugänglicher Raum – die Bienenhütte. Die Bienenstöcke sind nach außen geöffnet, sodass die Hütte selbst bienenfrei ist. Insgesamt versorgen Karl und Judit Klaindl auf ihrem Hof 48 Bienenvölker und haben es sich zur Aufgabe gemacht, allen Interessierten in Form von Führungen Einblicke in das Leben der Bienen zu geben. „Wir haben auch viele Schulklassen vor Ort, die dann mit einer Schutzausrüstung ausgestattet werden und sich das Leben der Insekten hautnah ansehen können“, erzählt Karl Klaindl. Am Hof wird übrigens nicht nur Honig produziert: Judit Klaindl hat sich u. a. auf die Herstellung von Bienenwachstüchern spezialisiert. Seit heuer ist der Bienenhof bio-zertifiziert.
Nähere Infos unter www.bienenhof-klaindl.at