© Sarah Raiser / Text: Sarah Bauernhofer, Daniel Eberl
Fotos: Sarah Raiser / Text: Sarah Bauernhofer, Daniel Eberl
Obwohl es uns von 5komma5sinne oft gelingt, einen etwas tieferen Einblick in den Alltag vieler steirischer Betriebe zu erlangen, haben wir nicht damit gerechnet, auch die Produktion der beliebtesten Knabbereien unter die Lupe nehmen zu können. So wie viele von euch, kannten auch wir Soletti & Co nur als fertiges Produkt im Supermarktregal oder als schmackhaften Snack auf der Party, mit welchem man - hat man erstmal zugegriffen - schwer wieder aufhören kann. Wir haben das Soletti-Werk in Feldbach besucht und durften gemeinsam mit Werksleiter Markus Gutmann (links) und Produktmanagerin Anita Molzer eine exklusive Führung durch den Betrieb genießen. An den einzelnen Fertigungsstationen, vom Rohstofflager bis zum Verpackungsbereich, konnten wir den Fachleuten, die sämtliche Handgriffe perfekt beherrschen, über die Schulter schauen. Soletti & Co schmecken nach diesem Erlebnis noch besser!
Bevor wir unsere Tour durch das Werk starten, werden wir von Werksleiter Markus mit einigen Sicherheitsbestimmungen vertraut gemacht. Immerhin sind hier in Feldbach Öfen und Maschinen im Einsatz, die nicht nur große Hitze, sondern auch viel Bewegung erzeugen. Ein wenig Vorsicht ist bei unserem exklusiven Durchgang durch den Betrieb also sehr wohl geboten! Somit ist das Erste, das wir tun, uns in Sicherheitskleidung zu schmeißen und den hygienischen Bestimmungen gerecht zu werden. Obwohl Sarah's Frisur ein wenig darunter leidet, finden wir diese Sorgfalt großartig. Nach Händewaschen, Desinfizieren und Schuhe putzen geht's dann auch direkt los. Was uns beim Betreten der Fabrik sofort auffällt, sind die vielen Mitarbeiter, die uns am Weg ins Rohstofflager mit einem Lächeln auf den Lippen begrüßen. Während wir aus dem Schauen und Staunen gar nicht herauskommen, gehen alle - so haben wir den Eindruck - mit Leidenschaft und großer Freude ihrer Arbeit nach. Betriebsklima? Top! Wir können uns gut vorstellen, dass die Kinder der rund 160 Mitarbeiter ihren Freunden mit Stolz erzählen, welchem Beruf Mama oder Papa nachgehen: "Meine Mama macht Soletti!"
Im Rohstofflager angekommen erzählen uns Anita und Markus, dass täglich 80 Tonnen Mehl angeliefert werden. Eine Dimension, die trotz unserer kreativen Köpfe kaum vorstellbar ist. Die nächsten Zahlen folgen sogleich: Es sind nämlich unglaubliche 25 Millionen einzelne Salzstangerl, die sich täglich durch die Backstraße in Feldbach bewegen. Das sind 800 kg Soletti pro Stunde! Wenn man bedenkt, wie wenig eines der beliebten Salzstangerl wiegt, ist das wirklich sehr beeindruckend! Im Lager erfahren wir auch, dass nahezu alle Rohstoffe, die zur Herstellung von Soletti, Cracker und Co notwendig sind, aus Österreich bezogen werden. Außerdem wird für die verschiedenen Cracker kein Palmöl verwendet. Gut zu wissen: Soletti in Feldbach produziert palmölfrei!
Nun wird uns gezeigt, wo und wie das viele Mehl zu Teig verarbeitet wird. Ein Stückchen weiter stoßen wir auf riesige Maschinen, die alle nur eine Aufgabe haben: die besten Salzstangerl der Welt zu produzieren. Aber nur mit Maschinen geht's dann auch nicht! Die sorgfältige und vor Jahrzehnten akribisch genau zusammengestellte Rezeptur wird vom Bäckermeister per Hand ausgewogen. Bei Soletti vertraut man nicht nur auf innovative Technik, das Handwerk dahinter ist Gold wert. Neugierig wie wir sind, bitten wir den Werksleiter uns ein Stückchen Masse aus der Wanne zu holen. Wir wollen das, was demnächst in knusprige Soletti verwandelt wird, in seiner rohen Form begreifen und probieren. Aus Wasser, Salz, Mehl und weiteren Zutaten, die aber ein gut behütetes Geheimnis bleiben, entsteht ein Teig, der schmeckt wie von Oma. Das ist wahrscheinlich der betrieblichen Tradition und der langen Geschichte hinter dem Unternehmen zu verdanken. Immerhin wurde hier in Feldbach schon im Jahre 1922 erstmals Zwieback produziert. Nachdem man im Jahr 1933 bereits damit begonnen hat, die Babybrezel herzustellen, war es 1949 dann soweit: Man veränderte in einem damals sehr innovativen Vorgang die Form, von Brezeln zu "Nudeln", und somit war die Weltmarke Soletti geboren.
Dieses Verfahren wird übrigens heute noch genau so angewendet. Allerdings ist diese Station im Herstellungsverfahren streng geheim und wir müssen es im Text überspringen. Aber haben wir schon erwähnt, wie gut es im Werk riecht? Das Wasser läuft uns im Mund zusammen! Wir hoffen, wir kommen bald dort an, wo wir auch kosten dürfen.
Langsam kommen wir dem fertigen Salzstangerl immer näher. Die 50 Meter lange Backstraße haben wir bereits vor uns. Zum einen erkennbar durch die Optik, zum anderen durch die hohen Temperaturen, die nun herrschen. Wir ziehen unseren Hut vor allen Mitarbeitern, die hier fleißig am Werk sind und freuen uns gleichzeitig für die Konsumenten. Uns haben Soletti oder Cracker wie die berühmten goldfischli schon immer sehr gut geschmeckt. Doch jetzt, wo wir wissen, wie und wo die Snacks hergestellt werden, sind sie geschmacklich absolut nicht mehr zu übertreffen. Bevor wir aus der Schwärmerei für dieses weltbekannte und regional hergestellte Produkt nicht mehr herauskommen, möchten wir noch ein paar Details vom Backverfahren selbst verraten. Genau vier Minuten und eine Sekunde befinden sich die länglichen Teiglinge in der Backstraße. Bei 400 Grad Celsius werden sie zu den knusprigen Salzstangerl, wie wir sie kennen und lieben. Und jetzt ist es auch endlich soweit: wir dürfen zum ersten Mal in unserem Leben ofenfrische Soletti probieren. Unser Fazit? Mmmhhh!
Nun geht's ans Verpacken. Ab in die Tüte, rein in den Karton und raus in die Geschäfte!
Bis auf das Laden in den LKW erfolgt alles automatisch. Immer unter sorgfältiger Beobachtung der Mitarbeiter erfolgt ein Schritt nach dem anderen und ist genau so akribisch durchdacht wie alles andere, das hier im Soletti-Werk in Feldbach passiert. Wir freuen uns nicht nur für uns, dieses Soletti-Erlebnis war einzigartig. Wir freuen uns auch für die Konsumenten, denn mit den Produkten von Soletti bekommt man einen Snack zwischen die Finger, der besser nicht sein könnte. Geschmack, Philosophie und die Werte dahinter stimmen einfach. Obwohl Soletti seit 2008 Teil der Kelly Intersnack Gruppe ist und damit zu einem großen Familienunternehmen gehört, hat man eines nicht vergessen: nämlich, dass regional am besten schmeckt!
Die Snack-Welt von Soletti in Feldbach ist übrigens noch um einiges größer als ihr denkt. Mehr dazu auf www.soletti.at
Wir wünschen zum 75. Geburtstag alles Liebe. Macht weiter so, dann bleibt ihr "immer dabei".