© Rene Strasser
Fotos: Rene Strasser
Über 2,5 Millionen Besucher hat die Wanderausstellung „van Gogh – The immersive experience" bereits angelockt – nun ist sie bis 10. September 2023 in Graz in der Messehalle A zu sehen. Wir lassen uns das Kunsterlebnis natürlich nicht entgehen, auch wenn wir uns unter der „immersiven Erfahrung" vorerst noch nicht so viel vorstellen können. „Immersiv" bedeutet: sich in eine Sache vertiefen, in etwas eintauchen. Und die multimediale Ausstellung hält, was ihr Name verspricht: Hier kann man voll und ganz in die Kunstwerke des niederländischen Künstlers eintauchen!
Schon beim Eintreten in die Räume im 2. Stock der Messehalle A wird klar, dass es sich hier um eine ganz besondere Hommage an den impressionistischen Maler handelt. Mithilfe von aufwendigen Projektionen werden Skultpuren und Büsten kunstvoll zum Leben erweckt, wobei ein System namens 3D-Mapping zum Einsatz kommt, das die Projektion von Bildern auf dreidimensionale Objekte ermöglicht. Außerdem gibt ein Kurzfilm Einblicke in das Leben von van Gogh, und am ersten Photo Point müssen wir natürlich auch gleich Fotos machen: Von der Wand pragt, beeindruckend in Szene gesetzt, das überdimensionale Selbstporträt des Künstlers.
Durch die Gänge schlendernd, können wir zahlreiche bekannte Kunstwerke von van Gogh aus nächster Nähe bestaunen. Dazwischen erfahren wir von den Infotafeln allerhand Wissenswertes über den Künstler, der erst nach seinem Tod im Alter von 37 Jahren berühmt wurde. So wurde beispielsweise „Das Porträt des Dr. Gachet", auch häufig als das traurigste Gemälde aller Zeiten bezeichnet, als teuerstes Werk von van Gogh zu einem Preis von 82,5 Mio. Dollar verkauft.
Dazwischen gibt es wieder Photo Points, bei denen man regelrecht mit van Goghs Werken verschmelzen kann – so wurde beispielsweise sein berühmtes „Schlafzimmer" detailgetreu nachgebaut, sodass wir uns inmitten des „Bildes" ablichten lassen können. Auch der Eingang zu seinem Haus ist in dreidimensionaler Fassade als Photo Point auf jeden Fall einen Schnappschuss wert.
Weiter gehts durch einen Eingang in einen beinahe magisch anmutenden verspiegelten Raum, in dem wir plötzlich von van Goghs berühmten Sonnenblumen umgeben sind. Inmitten seines tanzenden, lebendigen Gemäldes stehen und staunen wir, während die gelben Blüten über unsere Haut tanzen. Nun wird vollends klar, weshalb sich die Ausstellung als interaktives Kunsterlebnis bezeichnet – denn noch nie war man den Werken eines Künstlers so nah.
Das wahre Highlight der van Gogh Experience verbirgt sich jedoch hinter den tanzenden Sonnenblumen: Wir gelangen plötzlich in einen Saal, in dem wir uns mitten in den Gemälden von van Gogh wiederfinden. Die Wände und der Boden sind erfüllt von den bewegten Bildern des Malers: Mal taucht sein verträumter Sternenhimmel den Raum in magisches Blau, mal ranken sich tropische Pflanzen über die Wände, die bald darauf von einem Wasserfall verdrängt werden. Natürlich dürfen auch die Sonnenblumen und die Selbstporträts des Malers nicht fehlen, ebenso wenig wie die Felder mit Zypressen, das Nachtcafé und weitere Werke, denen durch aufwendige Projektionen Leben und modernste Technik eingehaucht wurde.
Wir können uns kaum losreißen von dem wundersamen Spektakel, das mit passenden Geräuschen ansprechend untermalt wird. Kein Wunder, dass rundherum eifrig fotografiert wird – denn wann hat man schon einmal die Gelegenheit, Teil eines lebendigen van-Gogh-Gemäldes zu sein?
Damit ist die multimediale Zeitreise jedoch noch nicht vorbei – denn kaum haben wir den Saal mit den bewegten Kunstwerken verlassen, wartet auch schon das nächste Spektakel auf uns. Diesmal werden wir selbst zum Künstler und können anhand von vorgefertigten Skizzen die beliebtesten Gemälde van Goghs mit Ölkreide selbst vollenden. Die gemalten Kunstwerke können dann mithilfe eines QR-Codes gescannt und an die Wand projiziert werden.
Am Ende der Ausstellung wartet noch eine Virtual-Reality-Experience auf uns (diese ist nicht im Ticketpreis enthalten). Wir nehmen Platz und tauchen durch die VR-Brille erneut in die wundersame Welt von Vincent van Gogh ein – und zwar dreidimensional und mit 360 Grad. Wohin wir auch blicken, sehen wir die weltberühmten Kunstwerke des Niederländers. Die 11-minütige Reise präsentiert seine bekanntesten Werke und auch die Inspirationsquellen, die hinter den Werken stecken – etwa van Goghs Zimmer in Arles oder sein Dorf.
Lange Wartezeiten für diese spektakulären Erlebnisse muss man übrigens nicht befürchten. Damit jeder Besucher die Ausstellung rundum genießen kann, setzt das Messecenter Graz diesmal auf die Vorab-Buchung eines bestimmten Zeitfensters. Die Aufenthaltsdauer in der Ausstellung ist jedoch unbeschränkt. In limitierter Anzahl gibt es auch Flex- bzw. Geschenktickets, die an kein Zeitfenster gebunden sind.
Infos zur Ausstellung
2. Juni – 10. September 2023 in der Messehalle
A im MCG Graz
Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag, Mittwoch und Sonntag von 10 bis 18 Uhr und Donnerstag, Freitag, Samstag und an den Feiertagen von 10 bis 20 Uhr. Montags geschlossen.
Tickets gibt es an der Tageskassa, bei allen bekannten Verkaufsstellen und unter www.van-gogh-experience.com
Nähere Infos zum Messecenter Graz unter www.mcg.at