© Fabian Trummer
Fotos: Fabian Trummer
Das schöne Frühlingswetter und die wohltuenden ersten Sonnenstrahlen der warmen Jahreszeit haben uns förmlich aus dem Büro gezogen und den Drang nach draußen sowie die Lust auf Bewegung in uns geweckt. Bei anfänglich noch leicht bewölktem Himmel und mit der Aussicht auf über 20°C ging es für uns gen Süden – mit dem Ziel Südsteirische Weinstraße.
Inmitten der sanften Weinberge liegt das Ratscher Landhaus, das nicht nur entspannende SPA-Angebote und schmackhafte Kulinarik bietet, sondern auch einen E-Bike Verleih von iBIKE-BOX vor der Haustür hat. In diesen Boxen, die es übrigens in ganz Österreich gibt, kann man sich ganz einfach hochwertige E-Bikes der Marke HAIBIKE ausleihen, um dann etwas entspannter die Umgebung zu erkunden.
Michaela und Andreas Muster vom Ratscher Landhaus haben uns bei unserem kleinen Ausflug begleitet und ein bisschen die Umgebung gezeigt. Durch die Räder der iBIKE-BOX können auch nicht so sportliche Menschen ganz gemütlich die hügelige Gegend erkunden. Das haben auch wir schnell gemerkt, so mussten wir bereits nach den ersten Metern vom Ratscher Landhaus zur Weinstraße hinauf die Unterstützung des E-Bikes aufdrehen, denn die Steigung war doch überraschend groß. Mit normalen Rädern würde man hier sehr schnell ins Schwitzen kommen.
Das zeigt sich auch daran, dass die meisten Touren rund um Gamlitz, Leutschach und Leibnitz, die auf www.suedsteiermark.com beschrieben sind, als schwer eingestuft werden. Allerdings betrifft das wohl eher die unmotorisierten Radler. Bei uns ging es nämlich nach kurzer Eingewöhnungsphase ziemlich zügig dahin und wir erklommen Hügelkuppe um Hügelkuppe. Vorbei an erblühenden Forsythien, unendlich wirkenden Reihen von Weinreben und dem ein oder anderen Klapotetz radelten wir, immer begleitet vom leisen Surren des Elektromotors, auf einem Nebenweg der Weinstraße zu unserem ersten Aussichtspunkt. Majestätisch überblickt die Linde an der Riede Nussberg das kesselartige Tal und stellt in Verbindung mit einem kleinen Bankerl einen zum Sonne-Tanken einladenden Rastplatz.
Auch wir hätten uns wohl nicht vom Panorama losreißen können, wenn das Radeln mit dem E-Bike nicht so viel Spaß gemacht hätte. Andreas und Michaela Muster brachten uns dann mit dem Versprechen auf weitere tolle Ausblicke und das ein oder andere Achterl Wein am Weg doch noch zur Weiterfahrt. So waren wir noch einmal motiviert und die Fahrt zum nächsten Halt, der Herzerlbank direkt an der slowenischen Grenze, war sehr kurzweilig. Nach einem kurzen Waldstück breitete sich die Landschaft, die die Südsteirische Weinstraße umgibt, wieder in ihrer vollen Pracht vor uns aus.
Grundsätzlich lassen sich in den Weinbergen rund um die Weinstraße verschiedenste Touren radeln. Wer keine individuelle Erkundungstour machen will, kann sich beispielsweise hier spannende Touren anschauen. Die berühmteste und schönste ist wahrscheinlich die 50 Kilometer lange Weinstraßenausfahrt, die von Leutschach ausgehend durch die ganze Region führt. Wir sind allerdings nur einen Teil davon abgefahren, da uns die Gemütlichkeit eingeholt hat. Denn – wie könnte es anders sein – die warme Frühlingssonne machte uns nicht nur Lust aufs Radeln, sondern auch auf den Wein der Weinstraße.
Von der romantischen Herzerlbank aus fiel unser Blick schon auf die nächste Station: Das Weingut Robert Zweytick, das auf einer kleinen Anhöhe von Weitem zu sehen ist, hat es uns und Michaela und Andreas Muster vom Ratscher Landhaus allein schon aufgrund der Lage angetan. Wenn dann noch der Wein schmeckt, die Stimmung gemütlich ist und der Blick weit gleiten kann, dann ist der Frühlingsausflug ins Grüne eigentlich perfekt.
Wenn man ein Problem der Südsteirischen Weinstraße identifizieren müsste, so wäre es wohl die Vielzahl der Einkehrmöglichkeiten. An wirklich jeder Ecke, auf jeder Hügelkuppe sind Weingüter, Buschenschänken und Gasthäuser zu finden, die fast alle mit regionalen Köstlichkeiten und schönem Ausblick locken. Das ist natürlich eigentlich etwas Wunderbares (bitte nicht falsch verstehen!), doch wir sind auf jeden Fall mit dem Fahrrad nicht wirklich weit gekommen.
Nur noch bis zum traditionsreichen Weingut Brolli-Arkadenhof schafften wir es, wo uns ein erfrischender gelber Muskateller erwartete. Doch bald machten wir uns auf den Rückweg, zu lange beim Wein zu verweilen verträgt sich nämlich mit dem Radfahren so gar nicht. Dementsprechend starteten wir unsere E-Bikes und bewegten uns mit etwas Unterstützung über die sanften Hügel zurück Richtung Ratscher Landhaus.
Dort angekommen waren wir von den Eindrücken der Südsteirischen Weinstraße, deren Wein und dem Pedale-Treten doch etwas erschöpft. Zum Glück ging es Michaela und Andreas Muster genauso und nachdem wir unsere Fahrräder zurück in die iBIKE-BOX gestellt hatten, setzten wir uns noch im Ratscher Landhaus auf ein kleines verspätetes Mittagessen zusammen. So konnten wir den Tag bei geselligem Zusammensein wirklich schön ausklingen lassen.